Das Cholesterin Dilemma: Wir strukturieren das Thema neu.
Es gibt zu Cholesterin immer wieder Bewegungen, die eine neue Betrachtung des gesamten Themas fordern. Zurecht: Die Basis der kompletten Cholesterintherapie ist sehr alt, das heißt aber nicht, dass alles falsch ist. Wir haben das Thema mit den aktuellsten Studien nochmal neu durchleuchtet. Das Resultat: Cholesterin Medikamente sind extrem wichtig. Cholesterin im Essen bleibt das große Fragezeichen.
Aber starten wir mal mit einer Erklärung: Was ist Cholesterin eigentlich?
Cholesterin ist ein lebenswichtiger Stoff im Körper, der verschiedene Funktionen hat wie zB:
Baustein für Zellen, Hormonproduktion wie zB: zur Herstellung von Hormonen wie Östrogen, Testosteron und Kortisol, zur
Vitamin D Produktion und zur Produktion von Gallensäure die für die Verdauung von Fetten wichtig ist.
Es gibt zwei Haupttypen von Cholesterin im Blut:
1. LDL Low-Density Lipoprotein
- Sind Lipoproteinen, die Cholesterin im Blut transportieren und als “schlechter” gelten.
- Transportiert Cholesterin von der Leber zu den Zellen.
- Wenn zu viel LDL im Blut ist, kann es sich in den Arterien ablagern und Plaques bilden. Das kann zu Verengungen und Blockaden führen, was das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle erhöht.
- Aber Achtung, hier schon der erste Stolperstein: Die Rolle von LDL ist eigentlich eine wichtige. Ähnlich wie die Rolle einer Feuerwehr bei einem Brand. Liegen Entzündungen vor, tritt auch gleichzeitig mehr LDL in den Arterien auf, welche zu Blockaden führen können. Vergleicht man hier wieder das LDL mit der Feuerwehr, so könnte gesagt werden, dass die Feuerwehr den Verkehr auf der Autobahn stoppt (sowie das LDL den Blutfluss).
2. HDL High-Density Lipoprotein
- Lipoproteinen, die Cholesterin im Blut transportieren und “erwünscht” sind.
- Sammelt überschüssiges Cholesterin aus den Zellen und den Arterien und bringt es zurück zur Leber, wo es abgebaut und ausgeschieden wird.
- Hohe HDL-Werte können helfen, das Risiko für Herzkrankheiten zu senken, indem sie die Reinigung der Arterien unterstützen.
Check 1: Studienlage klar: Zu viel LDL Cholesterin ist schlecht!
Wir verstehen, dass LDL Cholesterin da ist, um Brände/Entzündungen zu löschen. Ist zu viel LDL Cholesterin im Körper, erhöht das das Risiko für Herzinfakt/Schlaganfall und co.
Check 2: Studienlage klar: Das Cholesterin-senkende Medikament Statin reduziert die Risiken zu einem Herzinfarkt.
Was hier noch sehr wichtig zu erwähnen ist, dass das Medikament die Entzündungswerte wesentlich senkt, und damit das Cholesterin. Das Medikament löst das Urproblem, nämlich die Entzündungen und resultierend daraus lagert sich weniger LDL Cholesterin in den Gefäßen ab.
Check 3: Studienlage nicht klar: Einfluss von cholesterinreicher Ernährung auf das Herzinfaktrisiko.
Vegane Studien bringen kaum Licht ins Dunkel!
Vegane Ernährung enthält grundlegende weniger Cholesterin. Es gibt zwar auch pflanzliche Fette wie Kakaobutter oder Cocosfett, was einen hohen Anteil an gesättigten Fetten besitzt. Dennoch ist der Anteil üblicherweise in einer veganen Ernährung geringer.
Die Studienergebnisse sind am ersten Blick vielversprechend. Dennoch schleichen sich hier 2 Fehlerquellen ein.
- Zum einen haben viele vegane Studien eine Kontrollgruppe voller Normalernährer, typischerweise ungesund, und eine Gruppe voller veganer Ernährer, die dann schon auch auf die Zufuhr von viel Gemüse und generell mehr auf ihre Gesundheit achten.
- Wenn wir durch pflanzliche Fette weniger Cholesterin zu uns nehmen, senkt das zwar kurzfristig den Laborwert LDL durch weniger exogene Zufuhr, dennoch reduziert das noch nicht garantiert die Entzündungen im Körper und die endogene Cholesterinproduktion.
Check 4: Was machen wir falsch? Eine klare Vermutung.
Wir haben in der Vergangenheit Cholesterin in der Ernährung verteufelt und haben daraus folgende Ableitungen getroffen. Weniger fettes Fleisch wegen dem Cholesterin und pflanzliche Fette zum Braten anstelle von Butter.
Wir verwenden Hauptsächlich pflanzliche Samenöle, die wiederum sind bekannt für ein katastrophales Omege 3 zu Omega 6 Verhältnis. Allen voran Sonnenblumenöl und Rapsöl. Das Resultat —> Entzündungen im Körper —> langfristig höherer Cholesterinspiegel obwohl wir ja weniger Cholesterinreiche Fette zu uns nehmen.
Die Lösung
- Man müsste den Cholesterinwert über die Zeit analysieren und auch beobachten was in den 48h davor konsumiert wurde. Am besten wäre eine Fasteneinheit vor dem Cholesterintest, und wenn dann noch immer der Wert hoch ist, zeigt das eine erhöhte endogene Aktivität von Cholesterin was wiederum ein Zeichen von vielen Entzündungen ist, die dann ein erhöhtes Risiko an Herz Kreislauferkrankungen darstellt.
- Ernährung: Wir müssten antiinflamatorische Ernährung fördern, nicht anticholesterin. Also lieber die Butter zum Anbraten, statt des Sonnenblumenöls. Generell aufpassen bei Pflanzenölen. Olivenöl ist super. Gefährliche Öle kommen meist aus Samen wie zB Sonnenblumenöl oder Rapsöl.
Wie immer ist eine ausgeglichene Ernährung wichtig. Weniger Fleisch macht trotzdem auf jeden Fall sinn.
Wenn der Cholesterinspiegel konstant hoch ist, ist die medikamentöse und entzündungsreduzierende Behandlung mit Statinen definitiv sinnvoll und mit Studien klar herausgearbeitet und bewiesen.
Quellen:
- https://www.oekotest.de/ Wie viele Eier sind gesund; Ökotest.
- https://www.ahajournals.org/doi/epdf/10.1161/01.CIR.81.5.1721 Ahajournals; John C. LaRosa, MD, Chairman; Donald Hunninghake, MD, Vice Chairman; David Bush, MD;Michael H. Criqui, MD, MPH; Godfrey S. Getz, MD, DPhil; Antonio M. Gotto Jr., MD, DPhil;Scott M. Grundy, MD, PhD; Louis Rakita, MD; Rose Marie Robertson, MD;Myron L. Weisfeldt, MD, AHA President; and James I. Cleeman, MD, Liaison Member; "The Cholesterol Facts"