Keto und Stress
Ketogene Diät und Blutzucker: Die Rolle von hormonellem Stress.
Die ketogene Diät hat in den letzten Jahren erheblich an Popularität gewonnen. Dieser Ernährungsansatz, der den Konsum von Kohlenhydraten stark reduziert, veranlasst den Körper, Energie hauptsächlich aus Fetten zu gewinnen. Dieser Zustand, bekannt als Ketose, führt zu einer erhöhten Produktion von Ketonen, die als alternative Energiequelle dienen. Doch wie wirkt sich hormoneller Stress auf diesen Prozess aus?
Der Zusammenhang zwischen Blutzuckerspiegel und Ketose
In der Ketose nutzt der Körper bevorzugt Fett anstelle von Glukose zur Energiegewinnung. Ein niedriger Blutzuckerspiegel fördert die Produktion von Ketonen, da der Körper auf Fettsäuren zurückgreift. Ein hoher Blutzuckerspiegel hingegen kann die Ketose stören, da der Körper dann bevorzugt Glukose als Energiequelle nutzt und die Ketoneproduktion verringert.

Stresshormone und ihr Einfluss auf den Blutzuckerspiegel
Hormoneller Stress, insbesondere durch das Stresshormon Cortisol, kann den Blutzuckerspiegel erhöhen, selbst wenn die Ernährung kohlenhydratarm ist. Cortisol wird in Stresssituationen freigesetzt und regt die Leber an, Glukose freizusetzen, um dem Körper schnell verfügbare Energie bereitzustellen. Dieser Anstieg des Blutzuckerspiegels kann die Ketose beeinflussen, da der Körper tendenziell Glukose statt Ketone nutzt.
Kurzfristige vs. langfristige Auswirkungen
Ein vorübergehender Anstieg des Blutzuckerspiegels durch hormonellen Stress hat normalerweise keinen dauerhaften Einfluss auf die Ketose (Pasca et al., 2023). Solange keine zusätzlichen Kohlenhydrate zugeführt werden, bleibt die ketogene Diät effektiv. Chronischer Stress oder regelmäßige Blutzuckerschwankungen könnten jedoch die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, in Ketose zu bleiben.
Wichtige Überlegungen im Hinblick auf den Bluzuckerspiegel und die Hormone
Ein erhöhter Blutzuckerspiegel muss nicht zwangsläufig auf einen erhöhten Glukosekonsum hinweisen. Stress und die damit verbundene Cortisolausschüttung können ebenfalls zu einem Anstieg führen, ohne dass die Ketose signifikant gestört wird. Es ist entscheidend, Stress zu managen und seinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel zu minimieren, um die Vorteile der ketogenen Diät optimal zu nutzen.
Fazit
Die ketogene Diät ist ein effektiver Weg, um den Körper in einen Zustand der Ketose zu versetzen, wobei Fett anstelle von Kohlenhydraten als Hauptenergiequelle genutzt wird. Hormoneller Stress und die damit verbundene Cortisolausschüttung können jedoch den Blutzuckerspiegel erhöhen und vorübergehend die Ketose beeinflussen. Durch das Bewusstsein und Management von Stress kann man sicherstellen, dass die ketogene Diät weiterhin effektiv bleibt.
Tipps zur Stressbewältigung auf einer ketogenen Diät:
- Regelmäßige Bewegung: Moderate körperliche Aktivität kann den Cortisolspiegel senken und den Blutzucker stabil halten.
- Ausreichender Schlaf: Guter Schlaf ist entscheidend für die Stressbewältigung und die allgemeine Gesundheit.
- Entspannungstechniken: Praktiken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, Stress zu reduzieren.
- Ausgewogene Ernährung: Neben der Reduktion von Kohlenhydraten ist es wichtig, ausreichend Nährstoffe zu sich zu nehmen, um den Körper gesund zu halten.
Durch diese Maßnahmen kann man nicht nur die Vorteile der ketogenen Diät maximieren, sondern auch die negativen Auswirkungen von Stress auf den Blutzuckerspiegel und die Ketose minimieren.

Quellen:
- Pasca, L., Ferraris, C., Guglielmetti, M., Varesio, C., Totaro, M., Trentani, C., ... & De Giorgis, V. (2023). Ketonemia variability through menstrual cycle in patients undergoing classic ketogenic diet. Frontiers in Nutrition, 10, 1188055.